Altbau – Ausbau

Ein Altbau mag noch so einwandfrei in Ordnung sein, irgendwann kommt der Punkt, an dem man als Hausbesitzer doch über einen Ausbau nachdenkt: Vielleicht kommt ein weiteres Kind und nun muss ein großer Raum in zwei kleinere geteilt werden. Oder die schon erwachsene Tochter will studieren, aber zu Hause wohnen bleiben. Genug Platz und Privatsphäre hätte sie in einem ausgebauten Dachgeschoss. Oder die Kinder sind aus dem Haus und aus den Kinderzimmern soll eine große Wellness-Oase für die Eltern werden. Mit einer klugen Planung und guter Materialauswahl steigert ein Ausbau nicht nur das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden – es trägt auch zum Werterhalt oder sogar zur Wertsteigerung der eigenen Immobilie bei.

Die Dämmung: Wohnraum gewonnen und Heizkosten gespart

Ein wesentlicher Bestandteil beim Ausbau von Dachgeschoss oder Keller ist die Dämmung. Um eine Dämmung des obersten Geschosses kommt man aufgrund der Energieeinsparverordnung ohnehin nicht mehr herum. Die verschärften Bestimmungen und die steigenden Energiepreise haben dazu geführt, dass das Angebot an Dämmmaterial inzwischen beinahe unüberschaubar geworden ist. Die Zeiten, als Mineralwolle in jedem Fall der Dämmstoff der Wahl war, sind längst vorbei. Hier ein kleiner Überblick über die häufigsten Dämmstoffe mit ihren Vor- und Nachteilen:

  • Steinwolle/Glaswolle: Mineralwolle ist der Dämmstoff-Klassiker, der vor allem bei der Dachdämmung weit verbreitet ist. Gesundheitlich sind diese Dämmstoffe nicht unproblematisch. Da feine Glas- oder Steinwollefasern eingeatmet werden können, die für Krebsfälle verantwortlich gemacht werden, sollten Sie unbedingt einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:
  1. Den direkten Kontakt mit dem Material gering halten. Dazu gehört auch, die Mineral- oder Glaswolle so lange wie möglich verpackt zu lassen und die Folie erst am unmittelbaren Einsatzort zu entfernen.
  2. Unbedingt auf das Gütezeichen „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ achten. Diese Erzeugnisse werden auf natürliche Weise im Körper abgebaut oder weisen zumindest einen Kanzerogenitätsindex von unter 40 auf.
  3. Auf jeden Fall eine geeignete Schutzmaske bei der Verarbeitung tragen.

Richtig eingesetzt ist Mineralwolle jedoch ein haltbarer und vor allem günstiger Werkstoff.

  • Schaumglas: wasserfest und damit unter anderem für die Außendämmung der Kellerwand geeignet. Die Platten enthalten aufgrund des Herstellungsprozesses Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff, die bei der Verarbeitung ausgasen.
  • Hartschaum (Polyurethan) und Polystyrol: Feuchte abweisend, verhältnismäßig leicht und gut zu verarbeiten. Als Erdölprodukt, das nicht verrottet und sich nicht recyceln lässt, ist es allerdings aus ökologischer Sicht ein bedenkliches Baumaterial.
  • Naturstoffe: Allen Naturstoffen ist gemeinsam, dass sie eine unschlagbar gute Energiebilanz bei der Erzeugung aufweisen. Im Einzelfall sollten Sie jedoch darauf achten, dass die Rohstoffe nicht aus Monokulturen bzw. Massentierhaltung stammen. Durch und durch Natur geht leider beim Hausbau nicht. Alle Stoffe müssen irgendwie behandelt werden, um die notwendigen Anforderungen, z.B. in Hinblick auf Brandschutz und Stabilität, zu erfüllen. Flachs wird meist mit Kunstfasern stabilisiert und mit Borax behandelt, um die Brandstoffklasse „normal entflammbar“ (B2) zu erreichen. Für Hanf gilt ähnliches, er wird mit Borsalz behandelt. Schafwolle muss gegen Schädlingsbefall imprägniert werden. Kokosfasern sind eine interessante Variante für Feuchträume. Ihre Brandbeständigkeit erhalten sie durch Ammoniumsulfat. Kork ist das einzige Naturmaterial, welches ohne künstliche Zusätze schwer entflammbar ist.
  • Schüttungen: Neben den bisher beschriebenen Dämmstoffen, die in Platten- oder Mattenform angeboten werden, besteht auch noch die Möglichkeit, durch das Einbringen von Schüttungen zu dämmen – z.B. im Zwischenraum von zweischaligem Mauerwerk. Üblich sind hier Perlite oder Zellulose.
    Perlit ist ein natürlich vorkommendes vulkanisches Gestein, welches durch einen Umwandlungsprozess aus Obsidian entsteht. Als Dämmstoff wird es entweder roh verwendet oder zuvor aufgebläht. Wasserabweisend wird es durch eine Silikonimprägnierung, brandbeständig ist es von Natur aus. Als Mineral kann es in geringen Dosen radioaktiv belastet sein.

Zellulose-Schüttungen sind meist ein Recyclingprodukt aus alten Zeitungen. Schwer entflammbar wird es durch Borax- oder Aluminiumsalze. Um die optimale Dämmwirkung zu erreichen, muss das Material verdichtet werden.

Eine Wärmedämmung mit einer Perlite- oder Zelluloseschüttung sollte von ausgewiesenen Fachbetrieben vorgenommen werden. Nur sie können eine fachgerechte Ausführung garantieren und kennen sich mit den gesundheitlich nicht unbedenklichen Arbeitsabläufen aus. Eine Dämmung mit anderen Dämmstoffen kann unter Umständen auch der handwerklich begabte Laie ausführen. Allerdings sollten Sie sich auf jeden Fall gut informieren und von einem Fachbetrieb beraten lassen. Sind Sie sich allerdings unsicher oder haben Sie ein besonders anspruchsvolles Projekt vor – z.B. einen Dachausbau mit Dachgauben – sollten Sie die Dämmung einem Fachbetrieb überlassen. Eine schlecht ausgeführte Wärmedämmung kann – zum Beispiel durch eine unsachgemäß angebrachte Dampfsperre – zu irreparablen Bauschäden führen.

Trockenbau: Flexibilität in den eigenen vier Wänden

Eine einfache Möglichkeit, einen Grundriss nach den eigenen Vorstellungen zu verändern, ist der Trockenbau. Der Begriff dient zur Abgrenzung zum klassischen Mauerwerk, bei dem mit „nassem“ Mörtel gearbeitet wird. Besser verständlich ist der Begriff „Leichtbau“, denn die eingesetzten Materialien sind verhältnismäßig leicht und lassen sich deshalb gut verarbeiten. Das Verfahren ist dabei bei allen Leichtbaumaterialien ähnlich: zunächst wird eine Rahmenkonstruktion aufgebaut, in die dann die Dämmung eingebaut wird und in der die Elektro- oder auch Wasserleitungen verlegt werden. Am Schluss wird die Rahmenkonstruktion dann mit Platten verkleidet. Zur Wahl stehen dabei ganz unterschiedliche Plattenmaterialien:

  • Gipskartonplatten: Der Klassiker im Trockenbau. Sie bestehen hauptsächlich aus Gips, der durch Karton auf den Flächen und an den Längsseiten stabilisiert wird. Sind Spezialeigenschaften erforderlich, z.B. bei Trockenbau im Bad, werden diese durch besondere Zusatzstoffe in der Platte erreicht. Da Gips äußerst saugfähig ist, muss die Gipskartonplatte vor dem Tapezieren oder Malern grundiert werden. Es gibt auch bereits vorgrundierte Platten.
  • Gipsfaserplatten: Sie bestehen aus einer Mischung aus Gips und Papierfasern. Es gibt auch glasfaserverstärkte Varianten. Die Faserstruktur macht sie stabiler und härter als Gipskartonplatten, allerdings sind sie auch schwerer. Gipsfaserplatten sind im Unterschied zu ihren Karton bewehrten Verwandten bereits werksseitig für Feuchträume geeignet und nicht brennbar.
  • Faserzementplatten: Sie bestehen aus Mineralfasern und Zement und sind dementsprechend nicht brennbar. Sie werden hauptsächlich zum Aussteifen von Holzrahmenkonstruktionen eingesetzt.
  • Holzzementplatten: Sie sind der Übergang von der mineralisch dominierten Trockenbauplatte zur Platte aus organischen Werkstoffen. Sie besteht aus Nadelholzspänen, Zement und Holzmineralisierungsstoffen. Sie sind frostbeständig, resistent gegen Ungezieferbefall und Verrottung und weisen zudem gute Schallschutzwerte auf.
  • OSB-Platten: sie bestehen aus speziell ausgerichteten Holzspänen, die ihnen ihr charakteristisches Aussehen und ihren Namen (OSB = Oriented Strand Board) geben. Die Platte besteht aus mehreren Schichten dieser ausgerichteten Fasern. Dies verleiht ihr eine hohe Festigkeit, weshalb sie sogar für den Außenbereich geeignet ist.
  • Weitere Trockenbauplatten: Lehmbauplatten sind Feuchte regulierend und Wärme dämmend. MDF-Platten verhindern dagegen den Feuchtigkeitsaustausch. Holzprofile und Laminat-Paneele werden oft für die Verkleidung von Wänden und Dachschrägen eingesetzt. Spanplatten waren früher im Trockenbau üblich, sind jedoch aufgrund der Formaldehyd-Belastung in die Kritik geraten.

Montiert werden die Platten mit Metallschienen oder auf einem Holzrahmen. Bevor die neue Trockenbauwand tapeziert oder gestrichen werden kann, müssen die Übergänge noch verspachtelt werden.
Trockenbau bietet sich nicht nur für das Einziehen von zusätzlichen Wänden an. Auch für kreative Raumgestaltung, z.B. bei Raumteilern im Bad oder beim Einziehen einer Frühstückstheke zwischen Küche und Esszimmer, lassen sich interessante Lösungen in Leichtbauweise finden. Trockenbauplatten sind wahre Problemlöser, z.B. bei unebenen, nicht tragfähigen Wänden im Altbau. Eine Verkleidung aus Trockenbauplatten sorgt im Nu für einen tragfähigen Untergrund, auf dem dann nach belieben tapeziert, gemalert oder gefliest werden kann. Wichtig: vorher überprüfen, dass die Altbauwand an sich in Ordnung ist. Die Ursache von Feuchtigkeit oder gar Schimmel muss vor der Verblendung beseitigt sein, da sich das Problem sonst hinter der Trockenbauwand unbemerkt verschlimmern kann.

Wandgestaltung: Tapeten und Farben

Kaum etwas ist beim Ausbau so sehr eine Geschmacksfrage wie die Gestaltung der eigenen vier Wände. Durchgängig schlichte, unempfindliche Raufaser oder im Gegenteil verspielte Textiltapeten mit unterschiedlichen Motiven? Ein klares Farbprogramm für unterschiedliche Räume oder schlichtes weiß mit einzelnen, gezielt gewählten Farbakzenten? Die Geschmäcker sind so verschieden wie die Hausbesitzer. Unabhängig vom Geschmack sind die Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien, die man vor der Entscheidung genau kennen sollte. Bei den Tapeten ist die Raufaser seit Jahren Spitzenreiter. Die Tapete besteht aus mehreren Schichten Papier mit eingearbeiteten Holzfasern. Papierqualität sowie Größe und Menge der Holzfasern variieren. Die Raufasertapete lässt sich auf jedem tragenden Untergrund anbringen und in beliebigen Farbtönen streichen, ist strapazierfähig und mehrfach überstreichbar. Papiertapeten gibt es in unterschiedlichen Qualitäten und Ausführungen, im einfachsten Falle bedruckt. Prägetapeten haben eingeprägte Strukturen und Ornamente. Bei einfachem Aufbau kann es vorkommen, dass die Reliefs verflachen, wenn die Tapete nicht sehr sorgfältig verarbeitet wird. Umgehen kann man dieses durch den Einsatz der hochwertigeren Duplex-Prägetapeten. Hier ist auf die Trägerschicht eine zusätzliche Schicht mit dem Muster aufgebracht. Da der Tapetenkleister nur die Trägerschicht aufquellen lässt, bleibt das Muster auch bei etwas festerem Andrücken erhalten. Die meisten anderen Tapetenarten basieren auf dem gleichen Grundkonzept: Auf einer Trägerschicht aus Papier sitzt eine Deckschicht aus einem anderen Material. Dies gilt für Velourstapeten,Vinyltapeten, Textiltapeten und Metalltapeten. Relieftapeten besitzen eine Deckschicht aus einer Farbpaste und wirken wie Putz. Der Wandgestaltung mit Tapeten sind somit kaum Grenzen gesetzt. Selbst Bad und Küche können tapeziert werden, zum Beispiel mit abwaschbaren Vinyltapeten. Bei der Farbwahl steht vor dem Farbton die grundsätzliche Erwägung der Farbart. Je nach Wahl kann dies eine Entscheidung für Jahrzehnte sein, da die meisten Farben sich nicht mit anderen überstreichen lassen. Am weitesten verbreitet ist Kunstharzdispersionsfarbe. Diese Mischung aus Kunstharz und Wasser lässt sich auch von Laien einfach verarbeiten und über eine Vielzahl von Farbstoffen oder Pigmenten nach Belieben einfärben. Ein Auftrag aus Kunstharzdispersion versiegelt die Wand, d.h. Feuchtigkeit kann nicht mehr durch sie hindurch vom Mauerwerk aufgenommen und abgegeben werden. Möchten Sie, dass die Wand diffussionsoffen bleibt, sollten Sie zu einem anderen Anstrich greifen. Kalkfarbe ist ein Naturprodukt aus gelöschtem Kalk. Sie haftet nicht auf gipshaltigen Untergründen (auch nicht auf Gipskartonplatten!), aber auf kalk- und zementhaltigen Putzen. Sie ist unempfindlich gegen Feuchte, desinfizierend und fungizid, damit ein idealer Anstrich für Bad und Küche. Deckend wird sie erst durch mehrmaligen Anstrich, ein Einfärben ist nur mit entsprechend geeigneten Pigmenten möglich. Silikatfarben sind ebenfalls diffussionsoffen und dazu lichtecht und strapazierfähig. Sie haften nur auf mineralischen Untergründen, nicht aber auf Kunstharz- oder Gipsputzen. Deshalb kann auch eine mit Dispersionsfarbe gestrichene Wand nicht mit Silikatfarbe überstrichen werden. Dispersionssilikatfarben enthalten zusätzlich zu Wasserglas als Bindemittel noch einen Anteil Kunstharzdispersion. Dadurch lässt sich die Farbe besser verarbeiten als reine Silikatfarbe, hat aber weiterhin die gleichen Vor- und Nachteile.

Bodenbeläge: Wohltat für die Füße

Viele Menschen haben eine spontane Affinität zu einem bestimmten Bodenbelag. Für manche kommt nur Parkett in Frage, andere wollen den fußwarmen Schurwollteppich nicht missen. Bevor Sie sich für einen Bodenbelag entscheiden, gilt es zu überlegen, welche Funktion er erfüllen soll. Ein geöltes Parkett ist zweifellos schön, allerdings im Kinderzimmer sicherlich nicht immer die beste Wahl. Nach einer Analyse der geplanten Ausbaumaßnahme werden Sie schnell erkennen, welche Bodenbeläge in Frage kommen und welche nicht.

  • Parkett ist bei richtiger Pflege zeitlos schön. Wie strapazierfähig es ist, bestimmt in erster Linie die Holzart, in geringerem Maße spielt die Oberflächenbehandlung eine Rolle. Haben Sie Kinder oder Haustiere, sollten Sie auf jeden Fall zu Hartholz wie Buche oder Eiche greifen. Etwas exotischer und teurer, aber dafür außergewöhnlich strapazierfähig sind Olivenholz und Bambus. Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer kommen nur für Räume in Frage, deren Böden wenig beansprucht werden, z.B. für das Elternschlafzimmer. Lackierte Oberflächen sind etwas pflegeleichter und widerstandsfähiger als geölte oder gewachste Oberflächen. Dafür wirkt geöltes oder gewachstes Holz natürlicher. Ob Massivparkett oder Fertigparkett ist nicht nur eine Frage des Preises. Möchten Sie selbst verlegen, kommen Sie um ein Fertigparkett mit Klicksystem kaum herum. Ebenso empfiehlt sich ein schwimmend verlegtes Klickparkett, wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen und das Parkett beim Auszug wieder entfernen müssen bzw. es in eine andere Wohnung mitnehmen möchten. Planen Sie dagegen einen dauerhaften Bodenbelag für die nächste Jahrzehnte, lohnt sich ein vollflächig verklebtes Massivparkett, das sehr oft abgeschliffen werden kann. Auch Fertigparkett mit einer ausreichenden Nutzholzschicht kann abgeschliffen werden, je nach Dicke der Nutzholzschicht sogar mehrmals.
  • Furnierboden wird häufig als Alternative zu Parkett und Laminat empfohlen. Eine millimeterdünne Furnierschicht sitzt hier auf einer Trägerplatte ähnlich dem Fertigparkett. Durch ihren geringen Durchmesser nutzt sich die Nutzholzschicht sehr leicht ab, die Lebensdauer ist nicht vergleichbar mit der anderer Parkettsorten, ein Abschleifen ist nicht möglich. Trotzdem kann im Einzelfall der Einsatz von Furnierparkett Sinn machen, z.B. beim Ausbau von Altbauwohnungen, bei denen die Aufbauhöhe des Fußbodens begrenzt ist.
  • Laminat wird oft als „Papierboden“ beschimpft, ist aber besser als sein Ruf. Die Beschichtung über dem bedruckten Papier in der gewünschten Optik (Holz, Fliesen, Schiefer…) macht Laminat äußerst strapazierfähig. Deshalb kann es Sinn machen, bei besonders beanspruchten Räumen wie Kinderzimmern oder Hauseingängen Laminat statt Holz einzusetzen. Inzwischen gibt es sogar Laminate, die für Feuchträume und Fußbodenheizungen geeignet sind.
  • Teppichboden bietet sich dort an, wo Fußwärme und schallschluckende Eigenschaften gefragt sind, zum Beispiel im Schlafzimmer oder im Kinderzimmer, wo auf dem Fußboden gespielt wird. Allerdings ist kaum ein anderer Bodenbelag so sehr eine Geschmacksfrage wie der Teppichboden. Während er manchen Menschen nicht hochflorig und flauschig genug sein kann, bevorzugen andere möglichst dünne Varianten. Die Materialvielfalt ist mittlerweile fast unübersehbar: neben allen vorstellbaren Tierhaaren gibt es auch zahlreiche interessante Kunstfaser-Varianten.
    Hausstauballergiker befürchten oft, dass Teppichböden für sie schädlich sind. Dies ist jedoch nicht ganz richtig. Teppichböden binden den Staub, der auf glatten Böden frei aufliegt und durch Luftbewegungen aufgewirbelt wird. Regelmäßiges Saugen ist jedoch Pflicht – nicht nur für Allergiker.
  • Fliesen aus Steingut oder Steinzeug sind überall dort ideal, wo es durchaus öfter mal nass werden kann. Sie sind immer noch der Klassiker für Bad, WC und Küche. Im Wohnraum sind sie in Kombination mit einer Fußbodenheizung eine interessante Option. Ideal sind Fliesen auch überall dort, wo es oft schmutzig wird, z.B. im Eingangsbereich oder am Übergang zum Garten. Achten Sie im Wohnraum unbedingt auf die Abriebklasse. Unter Gruppe III sollten Sie im Wohnbereich nicht gehen, für stark beanspruchte Räume wie Hauseingänge sind Sie mit Gruppe IV auf der sicheren Seite. Achten Sie auch auf Trittsicherheit. Zwar ist sie im privaten Bereich nicht vorgeschrieben, doch schon im eigenen Interesse sollten Sie nur Fliesen der Bewertungsgruppe R9 oder besser verlegen.
  • Kork ist eine interessante Alternative für normale Wohnräume. Korkböden sind etwas fußwärmer als Parkettböden und haben die angenehme Eigenschaft, leicht zu federn, was Rücken und Gelenke entlastet.
  • Natursteinböden holen ein Stück Natur ins Haus. Die Materialien sind so unterschiedlich, dass Sie sich sehr gut überlegen sollten, wo welcher Naturstein Sinn macht. Marmor sieht zwar sehr edel aus, ist aber äußerst empfindlich. Schon ein aus Versehen fallen gelassenes Glas Orangensaft kann ihn dauerhaft schädigen und unansehnlich machen. Dagegen ist Granit ebenso unempfindlich wie Feinsteinzeug. Es gilt also, sich immer genau über den jeweiligen Stein zu informieren.
  • PVC ist ein ökologisch bedenklicher Baustoff, da bei der Herstellung viele Schadstoffe emittiert werden und er nicht recyclebar ist. Trotzdem ist er vor allem in Küchen beliebt, da er leicht zu reinigen ist und Geschirr im Unterschied zu Fliesen- und Natursteinböden nicht sofort kaputt geht, wenn es herunterfällt.
  • Linoleum ist zwar ein reichlich in die Jahre gekommener Werkstoff, erlebt aber in letzter Zeit eine Renaissance. Im Gegensatz zu PVC ist Linoleum ein reines Naturprodukt. Es ist beinahe ebenso pflegeleicht und elastisch.

Wenn Sie sich für unterschiedliche Bodenbeläge entscheiden, denken Sie daran, dass Sie die einzelnen Bereiche auch optisch sauber gegeneinander abgrenzen. Hierzu steht eine Vielzahl an Übergangsprofilen aus Metall, Holz oder Kunststoff zur Verfügung. Einige Bodenbeläge – vor allem schwimmend verlegte Parkettböden – benötigen ab einer gewissen Raumlänge Dehnungsfugen, damit sie sich nicht unkontrolliert aufwerfen. Auch diese sollten entsprechende Übergangsprofile bekommen, um nicht zur Dreck- und Stolperfalle zu werden.