Umzug Phase 3: Packen und Stauen

Vier bis sechs Wochen vor Umzugstermin können Sie langsam an das Verpacken gehen. Besorgen Sie sich eine ausreichende Anzahl an Umzugskartons. Achten Sie dabei auf gute Qualität. Bewährt haben sich Kartons mit verstärktem Boden. Dabei werden die breiteren Laschen beim Falten des Bodens durchgesteckt und noch einmal umgelegt, so dass ein doppelter und damit tragfähigerer Boden entsteht. Die Kartons sollten auf das Umzugsgut abgestimmt sein. Kleider sind leicht und können in größeren Kartons transportiert werden, für Bücher gilt: je kleiner der Karton, desto handlicher und besser für den Rücken der Umzugshelfer. Grundsätzlich sind Standardkartons besser zu transportieren als außergewöhnliche Formate. Deshalb ist es ratsam, auf selbst gesammelte Kartons aus Supermärkten etc. zu verzichten und lieber eine Anzahl Standardkartons zu kaufen oder zu mieten. Ob Kaufen oder Mieten günstiger ist, hängt von Ihrer weiteren Planung ab. Wenn Sie alles wieder genau so einräumen wollen, wie es war und das möglichst schnell, ist Mieten sicherlich die günstigere Alternative. Wenn Sie sich aber Zeit lassen wollen oder einiges noch einige Zeit eingelagert werden soll (und Sie diesen Platz auch haben), sollten Sie die Kartons gleich kaufen. Sie können sie dann später immer noch gebraucht verkaufen.

Neben den Umzugskartons sollte auch eine ausreichende Anzahl von Verpackungsmaterial vorhanden sein. Zeitungspapier ist sicherlich die günstigste Möglichkeit, hinterlässt aber unter Umständen Druckerschwärze auf den eingewickelten Gegenständen. Luftpolsterfolie ist eine saubere Alternative und eignet sich neben dem reinen Objektschutz auch zum Auffüllen von Leerräumen in Kartons.

Wichtig ist eine gute Beschriftung der Kartons. Traditionell beschriftet man sie mit dickem schwarzen Filzstift. Dies ist je nach Handschrift für die Umzugshelfer jedoch schwierig zu entziffern. Besser sind selbstklebende Etiketten, die man selbst bedrucken kann. So können die Kartons den einzelnen Räumen in der neuen Wohnung zugeordnet werden: Schlafzimmer, Kinderzimmer, Küche, usw. Vorsicht ist bei Formulierungen wie „Zimmer rechts“ oder „1. OG links“ geboten. Eine Links-Rechts-Schwäche beim transportierenden Umzugshelfer führt hier gerne zu Irrläufern. Weiße Etiketten haben zudem den Vorteil, dass sie sich deutlich von den braunen Kartons abheben. Es kann aber bei größeren Umzügen auch Sinn machen, verschieden farbige Etikette zu verwenden, z.B. gelb für Erdgeschoss, blau für Keller usw. Die Beschriftung der Etiketten ist vor allem für die Logistik am Umzugstag gedacht. Deshalb sollten Sie nicht nur auf einer Seite angebracht sein, die dann eventuell von anderen Kartons verdeckt ist. Ideal ist natürlich eine Kennzeichnung auf allen Kartonseiten bis auf den Boden. Will man etwas sparen und trotzdem noch eine einigermaßen schnelle Zuordnung gewährleisten, sollte man die Kartons zumindest auf einer Schmal- und einer Längsseite sowie auf dem Deckel kennzeichnen. Für das Einräumen nach dem Umzug kann es Sinn machen, noch ein zweites Etikett mit dem Inhalt anzubringen. Da diese Angaben nur für die Familie selbst relevant sind, kann diese Beschriftung auch mit Filzstift erfolgen.

Mit dem Verpacken beginnen Sie in am besten in den weniger zentralen Räumen wie Dachboden, Keller und Abstellkammer und arbeiten sich dann langsam in die „lebenswichtigen“ Bereiche vor. Ideal ist, wenn Sie einen bestimmten, weniger genutzten Raum als „Umzugsraum“ frei machen können. Hier können Verpackungsmaterialien gelagert und fertige Kartons aufgestapelt werden. Wenn das nicht geht, sollten Sie die Kartons in der Mitte des jeweiligen Raumes aufstapeln.

Packen Sie die Kartons so, dass Sie sie selbst bequem tragen können. Vorsicht: „bequem“ heißt nicht „gerade noch so“. Zu schwere Kartons belasten die Umzugshelfer und führen zu vorzeitiger Ermüdung. Im Zweifelsfall packen Sie lieber etwas wieder aus. Hilfreich ist im Zweifelsfall eine normale Personenwaage. Zwar geben manche Kartonhersteller das maximale Füllgewicht mit 25 kg an, mehr als 10 kg sollten Sie ihren Helfern aber nicht zumuten.

Um Kartons zu sparen, können Sie Mischfüllungen machen: Klamotten und Bettwäsche sind relativ leicht, Bücher sehr schwer. Sie können Kartons für das Schlafzimmer packen, in denen immer unten eine Lage Bücher kommt, darüber dann Bettwäsche, Bettzeug oder Kissen. Auch können empfindliche Gläser in saubere Klamotten gepackt werden. So sparen Sie zudem noch Verpackungsmaterial.

Wenn Sie mit einem Umzugsunternehmen umziehen, werden diese die Möbeldemontage übernehmen. Ziehen Sie mit Privatleuten um, sollten Sie die Demontage bis zum Umzugstag erledigt haben, so dass die Helfer nur noch transportieren müssen. Es empfiehlt sich, Regalbretter zu handlichen Päckchen zu bündeln und die zugehörigen Befestigungselemente in einer kleinen Tüte daran zu befestigen. Spiegel und Lampen sollten bruchsicher verpackt sein. Wasser- und Abwasserzuleitung von der Küchenspüle sollten wenn irgend möglich am Abend vor dem Umzug abgeklemmt werden, damit nicht versehentlich ein Wasserschaden beim übereilten Abbau passiert.

Am Tag vor dem Umzug sollte dann bis auf das Nötigste alles verpackt sein. Dinge, die sofort am anderen Ort wieder zur Verfügung stehen sollen (Bettwäsche, wichtige Dokumente, eine Garnitur frische Wäsche), sollten Sie besonders deutlich kennzeichnen, z.B. mit roten Etiketten. Vorsicht: diese Kartons müssen zuerst in den Umzugswagen, damit sie am neuen Ort dann zuletzt ausgeladen werden und somit nicht irgendwo eingebaut werden können. Dinge, die Sie noch am Abend nach dem Umzug bzw. am anderen Morgen benötigen (Wasserkocher, Zahnbürste, Schlafanzug), sollten Sie am besten selbst transportieren.

Für den Umzugstag selbst sollten Sie ausreichend Getränke und Verpflegung für die Umzugshelfer und sich selbst besorgt haben. Professionelle Umzugshelfer werden zwar von Ihnen bezahlt, sind aber trotzdem für belegte Brötchen und Limonade dankbar. Es eignet sich grundsätzlich alles, was aus der Hand gegessen werden kann und kein Besteck erfordert. Plastik- oder Pappbecher erübrigen das Spülen oder Mitnehmen von dreckigem Geschirr.

Der Umzugstag wird stressig. Für Ihre Haustiere sollten Sie deshalb rechtzeitig ein Ausweichquartier, z.B. bei guten Freunden oder in einer Tierpension organisiert haben. Je nach Charakter verbringen Ihre Kinder diesen Tag auch lieber bei den Großeltern – oder sind tödlich beleidigt, wenn ihnen dieses Abenteuer vorenthalten wurde…