Steht der Umzugstermin fest, gilt es, eine wichtige Entscheidung zu treffen: selbst umziehen oder umziehen lassen. Traditionell wird mit Freunden und Familie umgezogen. Dies hat den Vorteil, dass man die Umzugshelfer kennt und diese auf jeden Fall sorgsam mit dem Umzugsgut umgehen werden – schon allein, weil sie auch mit Ihnen als Umzugshelfer auf ihrem nächsten Umzug rechnen. Andererseits ist eine gemeinsame Terminfindung oft schwierig und Schadensersatz für Beschädigungen kann problematisch werden. Zudem sind private Umzugshelfer mit zunehmendem Alter körperlich nicht mehr so belastbar, wie man es aus jüngeren Jahren gewohnt ist. Ein Umzug mit Privathelfern dauert auf jeden Fall länger als ein Umzug mit einer Umzugsfirma, kostet dafür aber auch weniger. Wenn Sie mit Privatleuten umziehen, müssen Sie an folgende Punkte denken:
- Das Transportmittel muss organisiert werden. Gerade an Wochenenden sind LKWs und Kleintransporter bei Autovermietern stark nachgefragt, Sie sollten also zumindest vier Wochen im Voraus das entsprechende Fahrzeug reservieren. Ebenso frühzeitig sollte der Fahrer feststehen und Sie sollten einen alternativen Fahrer in der Hinterhand haben, falls der geplante Fahrer ausfällt.
- In den Städten ist die Parksituation oft problematisch, gerade wenn ein LKW direkt vor dem Haus parken soll. Ein Reservieren auf eigene Faust ist selten ratsam und einigermaßen sicher und legal nur mit mehreren Privatfahrzeugen zu realisieren. Der bessere Weg ist, für den Umzugstag ein befristetes Parkverbot bei der Gemeinde zu beantragen. Die Kosten variieren, betragen aber meist um die 50 €.
- Es muss eine ausreichende Anzahl an Möbeldecken und Spanngurten zur Verfügung stehen, um das Umzugsgut sicher im Umzugsauto zu verstauen. Denken Sie auch an Sackkarre und Rollbretter. Diese Dinge können Sie meist bei Umzugsunternehmen zu vernünftigen Preisen ausleihen.
Ein Umzug mit einer Umzugsfirma bietet normalerweise die Gewähr, dass alles fachgerecht verstaut und transportiert wird sowie termingerecht am neuen Ort wieder aufgestellt wird. Schäden werden im Rahmen der Gewährleistung ersetzt. Sie müssen sich nicht selbst um Lastwagen, Rollbretter und Parkverbotszone kümmern. Meist können Sie wählen, ob die Umzugsfirma auch den Hausrat verpacken soll oder ob Sie das übernehmen möchten. Achtung: Wenn Sie selbst packen, endet die Gewährleistung des Transporteurs bei dieser Einheit. Fällt ein Karton mit zerbrechlichen Gegenständen herunter und geht etwas zu Bruch, haftet derjenige, der den Karton gepackt hat – in diesem Fall also Sie selbst.Verpackungsmaterial kann über die Umzugsfirma bezogen werden. Hier gilt jedoch zu prüfen, ob dies billiger ist, als wenn man das Material selbst besorgt.
Bei der Auswahl des Umzugsunternehmens sollten Sie sorgfältig vorgehen. Hören Sie sich im Bekanntenkreis um, welche Erfahrungen mit welchen Unternehmen gemacht wurden. Bitten Sie dann verschiedene Unternehmen um einen Kostenvoranschlag. Sortieren Sie alle Unternehmen aus, die die Wohnung nicht vor Abgabe der Kalkulation besichtigen wollen. Eine Kalkulation über die angegebene Quadratmeterzahl, eventuell noch mit einer Einschätzung des Wohnungsinhabers, ob „viel“ oder „wenig“ Möbel umzuziehen sind, ist immer unsicher und öffnet Tür und Tor für spätere Nachträge. Der erste Eindruck ist immer der wichtigste, dies gilt auch für die Wohnungsbesichtigung. Was macht der Mitarbeiter für einen Eindruck? Fallen ihm sofort Problempunkte auf (z.B. enges Treppenhaus, fehlender Fahrstuhl, problematische Parkmöglichkeit), die sich auf den Preis auswirken können? Besichtigt er die ganze Wohnung oder wirft er nur schnell einen Blick in ein oder zwei Zimmer? Fragt er nach Keller und Dachboden? Spricht er über den Ablauf des Umzugstages oder lässt er nur eine Informationsbroschüre da. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und notieren Sie sich Ihren Eindruck der einzelnen Unternehmen. Gerade bei eng beieinanderliegenden Kalkulationen kann der persönliche Eindruck (Chef besichtigt selbst, bessere Information) ausschlaggebend sein. Weisen Sie bei der Besichtigung auch von sich aus auf problematische Punkte (empfindliches Möbelstück, kaputte Fensterverriegelung) hin, damit das Umzugsunternehmen sicher kalkulieren kann.
Wenn die Angebote eingehen, stellen Sie die Angebote einander gegenüber:
- kalkulierte Kubikmeterzahl (cbm)
- veranschlagte Stunden/Tage
- veranschlagtes Transportmittel
- veranschlagte Umzugshelfer und Fahrer
- veranschlagte Mehrkosten für Schrägaufzug, Beantragung der Parkverbotszone, Verpackungsmaterial etc.
Fehlen Ihnen Angaben, fragen Sie nach. Oft sind nur deshalb Angebote günstiger, weil Posten vergessen wurden. Wenn ein Fixpreis vereinbart werden soll, kann Ihnen das eigentlich egal sein. Wenn aber z.B. die Kubikmeterzahl absichtlich oder unabsichtlich deutlich zu niedrig kalkuliert wurde, wird dies Kosten nach sich ziehen und Sie sollten den Vertrag sehr gründlich lesen, ob diese Mehrkosten dann eventuell nicht doch Sie tragen müssen. Besser ist es, im Vorhinein dafür zu sorgen, dass die Angebote vollständig und richtig sind.
Meist bleiben von zehn ursprünglich angefragten Umzugsunternehmen zwei bis drei in der engeren Auswahl. Lassen Sie sich nun vom besseren Eindruck leiten. Ist das bevorzugte Unternehmen das teuerste, kann sich ein Nachverhandeln mit Hinweis auf die Konkurrenz lohnen. Ein Preisnachlass ist zwar nicht immer möglich, aber mit einem gewissen Entgegenkommen, z.B. in Form von kostenlos bereitgestellten Kleiderkartons, kann man meistens rechnen.